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Der dritte Tag



(Foto) ..na wenn das keine schöner Tag wird, der 3.


Muskelkater wie Sau, ehrlich unfassbar wie die 690er einen fordert, 400km mit ihr sind wie 800km auf der 990 Adventure, kann mich nicht entsinne mal so überall Muskelkater gespürt zu haben, nicht das man wenn man fährt auf ihr viel arbeiten müsste aber die Vibrationen sind ordentlich und seit dem Corinna all wöchentlich auf so eine Rüttelplatte geht, Powerblöd oder so ähnlich heisst das passiv Sportgerät, weiss ich auch warum, da werden bei diversen statischen Körperhaltungen mit feinste Vibrationen alle Muskeln gedehnt und gestaucht und selbst Corinna die täglich ihre 5 Kilometer im Wald abläuft und an den diversen Kraftgeräten und an ihrem Lieblingsgerät einem Crossworker trainiert, wenn selbst sie noch Muskelkater bekommt leuchtet es ein, Eintopf fahren ist Sport und ich bekomme das ganz um sonst, mein Schatz muss dafür 80€ monatlich auf den Tisch legen.




(Foto) 690er Einfopf mit >>Powerplade<< Effekt.



Das Frühstück ist gut wenn auch Sascha hier die Fleischauswahl in Sachen Wurst zu kurz kommt, gibt es nämlich keine dafür Eier, Käse, Marmelade oder wie man hier sagt Konfitüre und allerhand Brotauswahl, für französische Verhältnisse mehr als ausreichend. Das Aufstehen vom Tisch tut vielleicht weh in den Oberschenkeln, ich zahle bei der Dame hinterm Tresen und sehe auf der Rechnung (Mikael Vayand der mit der Kaaaa Teeee Aämmmm) noch ne kleine Widmung, na die hat mich aber ins Herz geschlossen denk ich nur.



(Foto) L‘Alpage auch ohne Madame eine Empfehlung alleine schon wegen der guten Küche


Nochmals unter Schmerzen die Treppe rauf, beide müssen wir lachen den auch Sascha spürt alle Knochen, gepackt und verladen. Pünktlich gegen 10 Uhr rollen wir Richtung Süden. Viele Kurven später stehen wir am Col des Aravis. Ich erkläre Sascha das gegenüber der Straße dieser Schotterweg der Aravis Höhenweg ist, frei zu befahren aber halt auch grob geschottert, erzähle das ich mit Ryna vor 2 Jahren da auch lang bin, die gut 30km lange Stecke ist auch mit Straßenmotorrädern zu schaffen allerdings schon mit der Einschränkung man sollte Schottererfahrung haben und das Motorrad sollte etwas Bodenfreiheit aufweisen.

Die Strecke verbraucht gut ein bis eineinhalb Stunden an Zeit, bei schönem Wetter kann man von dort auch den Mont Blanc sehen, aber dies tun wir nicht weil das Tagesziel lautet Courchevel Air Field, da wollten Ryna und ich damals auch hin aber eben die Zeit die wir auf dem Höhenweg liessen fehlte uns am Schluss und bliesen das damalige Vorhaben ab.



(Foto) die kleine Kapelle am Aravis



Weiter ging es, das Haut Savoyen ist die schönste Ecke der französischen Alpen, viel grün und lange nicht so karg wie die Alpen der Provence, die auch ihren Reiz haben aber momentan mag ich grün, blumig und helle Farben einfach lieber.


Über den Col des Saisies geht es weiter bis Beaufort, dort nach Aréches rauf zum Col du Pré wo wir wieder anhalten und in der kleinen Restauranthütte eine längere Pause einlegen. Sascha hat wieder Hunger, Frühstück ist ja auch schon 90 Minuten her und er bestellt sich wieder so einen halben Meter Baguette, ich verzichte dieses mal aber irgendwie war das nicht ganz so deutlich den ich bekomme auch eine Portion so das mal wieder der Meter voll ist, da ich auch zu den Menschen gehöre die meinen was auf dem Teller liegt muss weg tue ich das auch.


Hier kurz hinter dem Col du Pré mit Blick auf den Lac de Roselend ist so ein Ort wo ein Teil meiner  Asche, sollte ich mal verbrannt werden, verstreut werden dürfte.



(Foto) Rubberduck Sascha am Col du Pre mit Lac Roselend im Kreuz



Eine gute Stunde später rollen wir herunter zum See, über die imposante Staumauer weiter hinauf zum Pass der hier Cormet des Roselend genannt wird. Unglaublich was auf knapp 2000 Meter höhe noch ein Schnee liegt und das ist noch gar nichts zu dem was wir in ein paar Stunden später oben auf den kleinen Bernhard sehen werden.



(Foto) Am Cormet de Roselend liegt noch eine Menge von dem weissen Zeug.




Wir fahren hinab des Cormet in Richtung Bourg- Saint Maurice, sehr schöne Straße bis da hinunter, wir passieren die Stadt und auf der nun folgenden eher eintönigen Straße, auch deshalb weil es hier im Tal richtig warm ist, gut 28° und damit 8 bis 10 Grad von meiner Wohlfühltemperatur entfernt, bis nach Moutiers wo wir nach Courchevel abbiegen. Um jeden Meter wo es in die Höhe geht sinkt auch die Temperatur und langsam werden auch die Wolken dichter, von Osten kommen dickere und dichtere Wolken an, all zu lange sollten wir hier nicht bleiben. Die Strecke zieht sich ein wenig, mehrere kleine Orte durchfahren wir und sind auf einmal mitten drin in der Skiregion, allerdings ist hier nicht mehr genug von dem weissen Pulver um diesem Hobby nachzugehen und die Orte ähneln oft über die Sommermonate Geisterstädten, gerade diese wo es nur eine Sackstraße gibt. Und dann sind wir da, dieser kleine Gebirgsflugplatz, sowas vermutet man eher in Nepal aber nicht hier.

Anfangs sind ein paar Leute hier, wir machen Fotos schauen uns um, verdammt kurze Bahn, hier gibt es immer nur einen Versuch, das gilt für die Landung genauso wie für den Start.


Auf einmal ist keiner mehr da ausser wir, jetzt ist klar, wir übernehmen das Airfield, und fangen gleich mal mit Lande und Startmanöver an... Im Film gibt‘s alles dazu. :-) (.. muss man aber auch fertig gucken ;-) ..)

  


(Foto) Drei Hanger am höchsten Punkt der Piste.



Was für ne Gaudi, da nicht damit zu rechnen ist das da ausser wir noch jemand heute Flugübungen macht übergeben wir unseren Flugplatz der Natur, es geht schon wieder zurück nach Bourg Saint Maurice wo wir her kamen. Die Route führt ab dort, so habe ich sie zumindest im Navi programmiert, über den kleine Sankt Bernard, dort oben wollte ich dann entscheiden ob wir den deutlich kürzeren Teil durch den Mont Blanc Tunnel nach Chamonix fahren oder den gut 150km längeren über den großen Bruder des Bernhard, landschaftlich für Sascha sicher der interessantere Teil aber es ist schon spät und mir ist hier eigentlich schon klar wir nehmen den Tunnel, kommen früher dort an, wenn auch mit 28,--€ pro Motorrad nicht gerade billige Abkürzung.


Auf dem Weg zur Stadt staune ich dann etwas über die enorme Entfernung zum Ziel wo mir mein Navi meldet. Irgendwie stimmt da was nicht, sollte der Pass kleine Bernhard etwa noch zu sein, das kann nicht stimmen denke ich. Am Kreisel in Bourg- Saint Maurice in der Eisdiele wird dann mal ein solches geschlemmt und ich schaue via Internet nach, nein der Petit Bernard ist offen, jetzt wir mir aber auch klar warum partout das Navi da nicht drüber will, weil ich Strassensperren berücksichtigen aktiviert habe, macht somit keinen Sinn wenn das Gerät mit falschen Daten gefüttert wurde. Übrigens war auch auf den Passschildern auf dem Weg nach Bourg Saint Maurice der Cormet des Roselend als geschlossen angezeigt, was ja falsch ist da wir ja vor 3 Stunden da drüber sind.


Das Eis ist nun schnell geschleckt und es geht hinauf. Ich Löse mich von Sascha der mit einem R1100R Fahrer seinen Stress hat, er, Sascha, hält ihn immer schön in den Kurven auf und auf der geraden gibt er Stoff das der BMWler nicht vorbei kann, nicht ganz fair aber verständliche Fahrweise für einen 20 Jährigen. :-)))


Oben am Pass dann die Überraschung, unfassbar was hier für fasst Mitte Juni noch ein Schnee liegt, gewaltig, wirklich gewaltige Mengen.



(Foto) Petit Bernard im Juni 2013


Oben am Pass war es eine wahnsinnige Wetterstimmung, die Wolken kamen bedrohlich tief und schwer dunkel über das Bergmassiv und dennoch schafften es einige Sonnenstrahlen den Schnee partiell zum Leuchten zu bringen.



(Foto) bedrohlich die Wolken, herrlich die Stimmung



Ab ins Aostatal allerdings auf direktem Wege nach Charmonix. Das war alles schnell geschafft, und ein Glück durch den Tunnel, wir waren gerade im Hotel da kam die Sinnflut vom Himmel, das Hotel war natürlich das der Scheinheiligen Brüder das unsere. Bei einer großen Pizza schlossen wir den Tag und eigentlich auch die Reise ab weil Morgen gibt es fasst nur noch Autobahn bis nach Hause, von der Natur haben wir nun das Beste hinter uns.  




Tag VIER...


Ist schnell erzählt, rauf aufs Bike, 2 x getankt und Heim. Herrje haben uns die Ärsche weh getan. He Sohn, das war ne klasse Tour können wir gerne wiederholen. Auch das mit der Linie sah am kleinen Bernhard abwärts richtig gut aus, hat Dir echt gut getan von einer R1100R gejagt zu werden, das nächste mal einfach vorbei lassen und ggf. mal was abschauen wenn es gut aussieht.  ;-)




Allen anderen Danke fürs lesen und schauen.


Euer

Michael /mimoto         >Foto - Film - GPS<

 

Foto Lac Roselend

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